Spielkarte aus einem „Charakterquartett″ des Beitrags „Marken machen Leute″ (Quelle: FRANKFURTER ALLGEMEINE)
„Dahinter steckt immer ein kluger Kopf.″ So lautet der Slogan der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG. Dass damit nicht unbedingt die Journalisten des Blattes gemeint sind, wird in einer Beilage zu einem „Innovationstag 2013″ genannten Ereignis demonstriert, welches das Blatt journalistisch begleitet hat.
Unter der Überschrift „Marken machen Leute″ wird dort ausgiebig über „Persönlichkeitsmarken″ schwadroniert. Auf einem geistigen und sprachlichen Niveau, das man sich als langjähriger Käufer und Leser um die Zukunft des Blattes ernsthafte Sorgen zu machen beginnt.
Bei der an sich schon irren Überschrift denkt man erst noch, es handele sich um eine Satire, ja vielleicht eine längst überfällige intellektuelle Abrechnung mit der hiesigen Werbezunft und deren Hervorbringungen. Aber schon eine Zeile weiter wird es Gewissheit: der Stuss, der hier im Namen der FAZ abgelassen wird, ist Ernst gemeint.
Hier nur eine Kostprobe. Die „Persönlichkeitsmarke″ Angela Merkel wird wie folgt beschrieben:
NAME Angela Merkel I AUF DEN MARKT GEKOMMEN 2005 I MARKENWERTE Besonnenheit, Führungsgeist I MARKENZEICHEN zur Raute geformte Hände, Mundwinkel, Vertrauensausspruch I WACHSTUM 7,7 Prozent gewonnene Stimmen bei der Bundestagswahl 2013 im Vergleich zu 2009 I PRODUKTE Energiewende, Griechenland-Rettung
Zitat Ende.
Bleibt nur ein Trost: dümmer als so ein FAZ-Journalist kann ein Werbemensch auch nicht sein.
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