Mein iPhone
Dies ist eine Beichte: Ja. Ich gebe zu, ich war dort. Am Freitag, 9. November 2007, um 0 Uhr 01. Im T-Punkt in der Schildergasse zu Köln. Zur iPhone Europa-Premiere.
Ich habe den T-Mobile-Vertrag unterschrieben, und in der Euphorie des Moments auch noch den teuersten, wo gab. Ich habe es herzklopfend in Empfang genommen und es auf dem Beifahrersitz meines Daimler liegend nach Hause gefahren. Dort schlief ich glücklich und zufrieden neben dem immer noch ungeöffneten Objekt der Begierde ein. Am nächsten Morgen, unmittelbar nach einem schnellen Frühstück, schritt ich zur Tat. Nein, ich zelebrierte, was nun kommen musste: Mit einem vorsichtigen Schnitt des edelgestählten Brotmessers durch das Cellophan entjungferte ich die Verpackung, liftete in Zeitlupe beidhändig den Deckel und genoss das fast unhörbare pfffffffffffffft des sich auflösenden Unterdrucks. Plötzlich schien mir, als ob ich das Knistern einer Weihnachtskerze vernähme und Lebkuchenduft mir in die Nase stiege — Kindheitserinnerungen an meine Märklin-Eisenbahn wurden wach. Als ich das iPhone dann aus der Packung nahm und auf den Knopf drückte, schwante mir, dass ich einen solch erhabenen Moment als Zeitzeuge des zivilisatorischen Fortschritts vielleicht erst wieder in zwei oder drei Jahrzehnten würde erleben dürfen.
Jetzt, nach ein paar Tagen aufgeregten Entdeckens, Benutzens und stolzen Herumzeigens zweifle ich vor allem am Verstand all jener deutschen Journalisten, die uns, ohne das Produkt selbst je in Händen gehalten und getestet zu haben und ohne die begeisternden Berichte der amerikanischen Kollegen zu kennen, monatelang weismachen wollten, andere Handy-Hersteller hätten längst Produkte mit ähnlichen Features auf dem Markt, teilweise mit mehr Leistung, in jedem Fall aber billiger. Arme Irre, kann ich da nur sagen. Aber das ist halt Deutschland. Macht aber nichts, ich habe es ja trotzdem gekauft. Gott sei Dank.
HERR fleischküchle: sie kommen auf die heldenliste sehr weit oben. einverstanden? :-)
Kommentiert von: thomas junold | 21. November 07 um 19:24 Uhr
Keine Sorge: Bernd Kreutz fährt eine MV Agusta Brutale - da kann ihm selbst im Falle einer Vollbremsung das iPhone vom Beifahrersitz höchstens bis vor ans Zäpfchen rutschen. Also keine Gefahr.
Kommentiert von: Jim Knopf | 21. November 07 um 00:12 Uhr
Hab ich doch glatt auf Stubenzweigs Empfehlung (schmoll-et-copains.typepad.com) die "gewohnt drastischen Worte" des Bernd Kreutz angeklickt. Und was lese ich da? "Ich habe den T-Mobile-Vertrag unterschrieben, und in der Euphorie des Moments auch noch den teuersten, wo gab. Ich habe es herzklopfend in Empfang genommen und es auf dem Beifahrersitz meines Daimler liegend nach Hause gefahren." Wie er, auf dem Beifahrersitz liegend, wohlbehalten nach Hause gekommen ist, verrät er leider nicht. Aber vielleicht sind das die gewohnt drastischen Bedingungen, mit denen er sein Automobil durch Paris lenkt. Möge er trotzdem unversehrt ankommen, wo er hinwill, und niemanden mit seiner unverantwortlichen Fahrweise gefährden.
Das wünscht ihm
Hans Pfitzinger
Kommentiert von: Hans Pfitzinger | 20. November 07 um 20:17 Uhr
@ junold : einfach mal den Finger etwas länger auf dem "a" lassen - und siehe da: ein "ä".
Kommentiert von: Fritz Fleischküchle | 19. November 07 um 18:47 Uhr
Ja, es ist Spielzeug! Wollt Ihr euch nicht doch lieber ne Starter-Packung von Märklin oder Trix zulegen? Macht noch mehr Spass, man muss keine Updates abwarten, es kommen weder unwillkommene Mails noch lästige Anrufe.
Und das Beste: Die Märklich-Bahn ist halbwegs wertstabil, während der iApparat wie immer nach zwei Jahren reif für den eSchrott ist. Wirklich wichtige Leute haben übrigens ein Rotes Telefon.
Einer, der es gut mit euch meint.
Kommentiert von: Jim Knopf | 19. November 07 um 16:20 Uhr
Bei mir war die Prozedur etwas anders. Und schlimmer. Paket in einer schranzingen DHL-Filiale abgeholt. Im Auto aufgerissen um "es" anzufassen. Ins Büro gefahren um "es" zu aktivieren. Katastrophe! iTunes sagt: "Die Sim-Karte konnte nicht aktiviert werden" Nach drei Stunden Warteschleife erhielt ich die Hiobsbotschaft: "Kann bis zu 24 Stunden dauen" Da lag "es" nun. Schick und Schön aber nicht zu gebrauchen. Ab und zu wurde es gestreichelt …
Kommentiert von: Markus Luigs | 19. November 07 um 12:00 Uhr
keine umlaute trotz deutscher tastatur. das sollte in der tat behoben werden !
Kommentiert von: thomas junold | 17. November 07 um 17:08 Uhr
Die Vorfreude war die schönste Freude.
Ich bin immer noch begeistert, freue mich schon auf viele Software- und Hardware-Updates!
(Bluetooth-Headset hat oft kaum Empfang, das wird hoffentlich noch besser.)
Kommentiert von: Uwe | 17. November 07 um 14:55 Uhr
...muss man sich mit Marketing-Unfällen des Netzbetreibers herumplagen...
Das ist leider war. Hätte ich nicht hier in den USA sowieso schon mein telefon bei AT&T gehabt, hätte ich wohl aufs iPhone verzichtet. In Berlin werde ich noch eine weile bei meinem alten vertrag bleiben müssen, der mir kein iPhone gönnt. Aber das ist mir alles noch lieber, als von dem anderen monopol, dem aus Seattle, abhängig zu sein.
Kommentiert von: erik spiekermann | 15. November 07 um 23:26 Uhr
vielleicht würden sie herr kreutz und auch du erik zwei schöne tesimonals abgeben. zumindest bei einem großteil der zielgruppe wären das genau die richtigen personen ;-)
Kommentiert von: thomas junold | 15. November 07 um 22:52 Uhr
Ich habe (noch) keins, weil das Umschreiben eines bestehenden Vertrages meinen Arbeitgeber, der zunächst noch Feuer und Flamme war, dann doch deutlich ernüchterte; praktisch erhältlich scheint dieses Gerät nur mit einem Neu-Vertrag. Eine Änderung eines laufenden Vertrages wird schön teuer. Und da frage ich mich doch, ob man bei T-Mobile, um das Thema ein wenig auf die Reklame und das Marketing zu richten, die Idee, die Apple propagiert, nicht gründlich missverstanden oder ignoriert hat: Alles am Gerät (ja, ich durfte es kurz testen) verspricht Einfachheit und Ergonomie verbunden mit Spaß. Bis man jedoch das erleben kann, muss man sich mit Marketing-Unfällen des Netzbetreibers herumplagen. Was zwangsläufig dazu führt, dass die Markentreue zu T-Mobile nicht steigt, aber da der Sog zur Hersteller-Marke Apple und zum möglichen »Halo-Effekt« ungleich größer, nimmt man eben sogar einen T-Mobile-Neu-Vertrag. Immer auch ein bisschen wissend, dass man es ihnen heimzahlen wird. Ich bezweifle, dass das langfristig Zufriedenheit und Wiederkehr erzeugt.
Kommentiert von: Hendrik Runte | 15. November 07 um 21:44 Uhr
Seit einigen tagen benutze ich mein iPhone hier in San Francisco. Und alles geschwafel von zu geringer online-geschwindigkeit und soweiter ist plötzlich blödsinn. Ich sitze hier im auto, finde ein offenes netzwerk (gibt es hier an jeder strassenecke) und hole mir die Google strassenkarte. Geht im büro schneller, aber das nützt ja nix, wenn man im auto sitzt. Auf jeden fall besser als mit meiner Vodafone-karte, die ich in mein Powerbook stecken muss und die gerade mal wieder nicht funktioniert. Leopard kann sie noch nicht. Den laptop im auto anwerfen ist nämlich blöde und dauert ewig.
Mit dem iPhone habe ich emails zur hand, wenn ich sie unterwegs brauche, kann online die wichtigsten informationen abrufen -- fussballtabellen, strassenkarten, restaurantadressen -- und habe vor allem alle meine daten vom Powerbook sauberst zur verfügung. Ich habe alles andere ausprobiert und viel lehrgeld bezahlt mit Treo etc, aber erst jetzt funktioniert es so wie es alle anderen schon lange versprechen.
Kommentiert von: erik spiekermann | 15. November 07 um 21:00 Uhr
Die Bedienung des iPhones hebt das Gerät extrem von dem Markt ab, sowas gab es bisher nicht, und etwas in der Qualität gibt es woanders auch nicht. Stimmt! Allerdings ist das iPhone keine technische Revolution. Wenngleich eine technisch-emotionale.
So fehlt es dem Handy an praktisch vielem, mit dem man heute teure Telefone verkauft (UMTS, HSDPA, Modem-Funktion,erweiterbarer Speicher...). Und trotzdem, hat es einen so großen Haben-will-Faktor, dass dem sogar ein Bernd Kreutz erliegen muss ;)
Der Bauch will halt nichts wissen von der ganzen Technik, sondern Spass haben.
Kommentiert von: Marc Biebusch | 15. November 07 um 17:54 Uhr
Den letzten Absatz des Beitrags wollte ich mir zunächst gerahmt auf den Schreibtisch stellen. Doch dann wurde er Anstoß für das Thema meiner nächsten PAGE-Kolumne, in der ich mich ein bisschen über unsere selbstzerstörerische Neidgesellschaft austoben möchte. Freuen wir uns auf den Tag, an dem ein Johnny Häusler oder ein Bernd Kreutz sich bei ihren Lesern nicht mehr dafür entschuldigen müssen, dass sie mit Freude ein technisches Gerät benutzen. Dann wird nicht mehr gebeichtet, sondern schlicht berichtet.
Kommentiert von: Jürgen Siebert | 15. November 07 um 15:21 Uhr
hmm. sehr interessante tönung des metalls auf dem bild oben. das riecht doch nach absicht lieber herr kreutz. ;-)
apple-produkte auspacken ist eine freude ohne jeden zweifel, das witzige ist, das die verpackungen auch angenehm riechen, wie die das hinbekommen, weiss ich allerdings nicht.
ich fand es fast als eine sünde für eine aktion von apple die serienummer aus dem karton des iPod schneiden zu müssen um sie zu versenden.
ich hatte das glück das gravis-gerät schon in der hand halten zu dürfen und war auch ordentlich beeindruckt von der qualität und der haptik der bedienung.
Kommentiert von: thomas junold | 15. November 07 um 13:15 Uhr
Komisch. Das Öffnungs-Ritual war bei mir genau dasselbe. Ich bin beeindruckt vom iPhone. Ein Meilenstein in Optik und Haptik. Noch nie hat das Benutzen eines Telefons/Hosentaschencomputers so viel Freude bereitet. Eine echte Revolution. Wer etwas anderes behauptet hat keine Ahnung oder ist einfach nur neidisch! Und teuer ist das iPhone auch nicht (wenn man überlegt was ein Hubschrauber kostet). Manche Dinge haben eben ihren Preis.
Kommentiert von: Frank Tiede | 15. November 07 um 11:09 Uhr
ich habe bis jetzt das iphione auch nur aus berichten gekannt und war eher anti. gestern habe ich es mal in der hand gehabt und muss sagen...das is schon nen echter hammer...kann man nicht anders sagen....man kriegt den mund nicht mehr zu.
aber den vertrag hätte ich trotzdem nicht unterschrieben :D
Kommentiert von: Georg | 15. November 07 um 09:45 Uhr