Der französische Wirtschaftswissenschaftler Bernard Maris (Foto: atlantico.fr)
„Bernard Maris, geboren 1946 in Toulouse, war ein französischer Wirtschaftswissenschaftler, Journalist und Autor. 2011 wurde er Mitglied des Aufsichtsrats der Banque de France. Neben mehr als einem Dutzend Büchern zu Wirtschaftsthemen hat Maris drei Romane und zwei Essays veröffentlicht. Er schrieb zudem für mehrere Magazine, u. a. für Le Figaro, Le Monde und für Charlie Hebdo, wo er meistens das Pseudonym Oncle Bernard benutzte. Maris wurde am 7. Januar 2015 bei demTerroranschlag auf die Redaktion des französischen Satiremagazins getötet” (Zitat DUMONT Buchverlag).
An jenem Tag erschien Charlie Hebdo mit einer Titelgeschichte über Michel Houellebecq und dessen Roman Unterwerfung.
Nun, 10 Monate später, nachdem Paris erneut Schauplatz von Attentaten im Namen Allahs war, erhält nicht nur Houellebecqs Buch eine aktualisierte Bedeutung. Auch eine brillante Analyse seines Gesamtwerks, geschrieben von seinem Freund Bernard Maris und posthum erschienen, verdient mehr denn je Beachtung.
„Kein anderer Schriftsteller hat die ökonomische Malaise, die unsere Epoche vergiftet, so vollständig durchdrungen wie Houllebecq”, schreibt Maris in „Michel Houellebecq, Ökonom – Eine Poetik am Ende des Kapitalismus“.
Wer in der Werbung arbeitet und noch nicht komplett verblödet ist, sollte sich vier Stunden Zeit für die wirtschafts- und gesellschaftstheoretisch bereichernde Lektüre nehmen.
Aber Vorsicht, da stehen böse Sachen drin. Beispiel gefällig? Bitteschön:
„Die Markenwerbung ist der Tinnitus einer gewalttätigen Welt, in der es keine Stille gibt. Mit unvorstellbarer Grausamkeit verwandelt sie den Menschen in ein heimat- und bindungsloses Gespenst, das in der absoluten Leere und Oberflächlichkeit lebt.”
Über deren Macher heißt es: „In der verkehrten Welt des Spektakels erweckt die Arbeit aller Parasiten den Anschein, nützlich zu sein, obwohl sie in Wahrheit gänzlich parasitär ist.”
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