Sehenswert, aber aus anderen Gründen als gedacht
Wer sich auch nur rudimentär für die Geschichte der Fotografie interessiert, kennt die US-amerikanische Dokumentarfotografin Dorothea Lange und deren Arbeiten für die Farm Security Administration, mit denen sie in den 1930er-Jahren Berühmtheit erlangte.
Deren Fotos von den teils erbärmlichen Lebensverhältnissen in weiten Teilen der USA hatten unmittelbaren Einfluss auf die Politik des damaligen Präsidenten Franklin D. Roosevelt.
Das darf man von den Bildern, die der Fotograf Horst Wackerbarth in den beiden letzten Jahren im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen anlässlich des 70. Jahrestages seiner Gründung kreierte, nicht erwarten.
Zwar hat auch er mit seiner Arbeit eklatantes Staatsversagen dokumentiert – allerdings mit dem Unterschied, dass es dem Auftraggeber in der ihm eigenen, Jahrzehnte eingeübten Weltverklärung noch gar nicht aufgefallen ist.
Erhofft wurde nämlich ein als „fotokünstlerisches Porträt von NRW” umschriebenes Hochglanzprodukt, geliefert hat der „international bekannte Fotokünstler″ freilich einen schonungslosen Blick auf ein Staatsgebilde, das von wechselnden sozialdemokratisch geführten Landesregierungen jahrzehntelang erbarmungslos herabgewirtschaftet wurde.
Siehe hier: http://www.nrw-forum.de
Warnhinweis: Steuerzahlern aus Baden-Württemberg und Bayern wird vom Besuch der Ausstellung dringend abgeraten.
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